Ein eigener Imbiss ist der Traum vieler Gastronomen oder solcher, die es noch werden wollen.
Die Selbstständigkeit als Imbiss-Eigentümer bei geringer anfänglicher Investition klingt verlockend und kann ein erster Schritt zur finanziellen Unabhängigkeit sein. Schließlich ist die Nachfrage nach schnellen Snacks für zwischendurch so hoch wie nie. Allerdings ist Imbiss nicht gleich Imbiss und wie bei der Eröffnung jeder Gastronomie gibt es hier einige Vorgaben zu beachten. Welche Arten von Imbiss Konzepten es gibt und welche gesetzlichen Regelungen gelten erfährst du in diesem Beitrag.

Imbiss eröffnen: Fester Standort vs. mobil

Ein Imbiss unterscheidet sich im Gegensatz zu klassischer Gastronomie dadurch, dass nur eine sehr begrenzte Auswahl an Speisen auf kleinem Raum zubereitet wird und diese den Kunden nur für den schnellen Verzehr im Stehen oder To Go angeboten werden. Typischerweise hat ein solcher Imbiss einen festen Standort, allerdings gibt es auch mobile Varianten, sogenannte Foodtrucks, die den Standort wechseln.

Die Frage, ob dein Imbiss als Foodtruck den Standort wechselt oder an einem festen Platz steht, solltest du zu allererst klären. Alle weiteren Entscheidungen, Voraussetzungen und Vorgaben basieren auf dieser grundlegenden Festlegung. Danach kannst du gezielt deinen Businessplan auf dein Konzept ausrichten.

Wenn dein Imbiss einen festen Standort haben soll, solltest du zunächst eine Standort- und Zielgruppenanalyse durchführen, um sicherzustellen, dass es an dem gewählten Ort genügend Laufkundschaft gibt. Außerdem solltest du dir unbedingt einen Überblick darüber verschaffen, welche Wettbewerber in der Nähe bereits aktiv sind. Einen guten Überblick zu den relevanten Analysen als Teil deines Businessplans kannst du dir in unserem Beitrag zur Wettbewerbsanalyse verschaffen.

Mögliche Standorte für deinen Imbiss

Kaum jemand macht Umwege, um sich eine schnelle Mahlzeit zu besorgen – also musst du deine Umsätze hauptsächlich durch Laufkundschaft abdecken. Das können Anwohner, Arbeiter oder Personen sein, die durch andere Gewerbearten oder Attraktionen angelockt werden.

Standorte für deinen Imbiss können sein:

  • Parkplätze in Industriegebieten (z.B. vor einem Baumarkt) sind bewährte Standorte für Imbisse, da viele Kunden hier Bedarf an einem schnellen Snack haben.
  • Fußgängerzonen und Halte- bzw. Umsteigestellen von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Park and Ride Parkplätze können ebenfalls gute Imbiss Standorte sein, da hier viele potenzielle Kunden vorbeikommen.
  • Standorte in der Nähe von großen Geschäfts- oder Bürogebäuden. Hier besteht die Möglichkeit, Kunden in ihrer Mittagspause zu erreichen.
  • Wenn du kein Problem mit langen Arbeitszeiten hast, kann auch eine Lage in der Nähe von Bars, Konzerthallen oder Nachtclubs interessant sein.
Wichtig:

Egal, ob du deinen Imbiss auf privatem oder öffentlichen Gelände steht: In jedem Fall benötigst du eine Genehmigung des Eigentümers oder der Stadtverwaltung für deinen Stellplatz und den Verkauf.

Egal welche Art von Gastronomie du eröffnen möchtest: Zunächst musst du etliche Behördengänge erledigen und wichtige Genehmigungen einholen. Das gilt also auch für deinen mobilen oder stationären Imbiss, denn dieser muss alle geltenden gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Dazu gehören zum Beispiel die Hygienevorschriften, die wir bereits in einem anderen Artikel erläutert haben.

Tipp:

Auch wenn du keine besonderen fachlichen Voraussetzungen vorweisen musst: Gastronomieerfahrung besonders auch in einem Imbiss ist von Vorteil, ehe du dich selbstständig machst. Auch eine gewisse kaufmännische Grundkenntnis ist zu empfehlen.

Nicht vergessen:

Melde deinen Imbiss bei der Berufsgenossenschaft für Nahrung und Gaststätten an. Dadurch erhältst du eine gesetzliche Unfallversicherung für dich und deine Mitarbeiter. Wenn du ohne Personal arbeitest ist die Mitgliedschaft kostenlos.

Außerdem musst du eine Lebensmittelhygiene-Schulung und eine Belehrung nach dem EU-Infektionsschutzgesetz durch ein Gesundheitszeugnis vom Gesundheitsamt für dich und deine Mitarbeiter nachweisen können. Von dem für deine Region zuständigen Ordnungsamt bekommst du darüber hinaus eine Genehmigung zur Bewirtung im Freien ausgestellt.

Trend mit Sonderregeln: Der Foodtruck

Das Konzept mobiler Foodtrucks hat sich in den letzten Jahren innerhalb Deutschlands immer größerer Beliebtheit erfreut. Ganz nach dem amerikanischen Vorbild bringen Foodtrucks ihre Speisen und Getränke immer dorthin, wo Kunden sind. Das können Konzerte, Festivals, Flohmärkte oder Firmen-Events oder private Feiern sein. Es gibt sogar eigene Street Food Festivals, die auf diesem Konzept basieren.

Der Vorteil der räumlichen Flexibilität ist gleichzeitig aber auch die größte Herausforderung, denn du musst immer wieder aufs neue geeignete Standorte finden und die Genehmigung zum Aufstellen deines Foodtrucks einholen. Zusätzlich benötigst du einen Stellplatz auf dem du den Foodtruck außerhalb deiner Öffnungszeiten abstellen kannst.

Foodtrucks: Vorschriften und Regelungen

Wie bereits im oberen Abschnitt erwähnt, benötigst du für deinen Foodtruck eine Reisegewerbekarte vom zuständigen Ordnungs- oder Gewerbeamt. Darüberhinaus benötigst du eine Genehmigung, wenn du deinen Wagen zum Verkauf aufstellst. Gehört der gewählte Standort einer Privatperson, ist eine Erlaubnis des Eigentümers ausreichend. Mächtest du deinen Foodtruck allerdings auf öffentlichem Grund abstellen, benötigst du eine Sondernutzungsgenehmigung des Ordnungsamtes. Dafür kommen zusätzliche Gebühren auf dich zu.

Kosten für einen Imbiss

Die Kosten für einen Imbiss lassen sich natürlich nicht pauschal angeben. Umso wichtiger ist es deshalb, dass du in deinem Businessplan alle laufenden Kosten und die Anschaffungspreise so genau wie möglich kalkulierst, damit du daraus deinen Zielumsatz ermitteln kannst. Vergiss nicht, dir auch einen Überblick über deine eigenen Lebenshaltungskosten zu verschaffen, schließlich willst du mit den Einnahmen aus dem Imbiss deinen Lebensunterhalt finanzieren.

Die wichtigsten Fixkosten

  • Personalkosten
  • Mietkosten
  • Lebenshaltungskosten
  • Wareneinsatz
  • Energie
  • Versicherungen
  • Kredite
  • Steuern
  • Werbung

Personal für den Imbiss

Natürlich wirst du, gerade zu Anfang, den Hauptteil der Arbeit an deinem Imbiss oder Foodtruck selbst bestreiten (müssen). Allerdings wird aufgrund der hohen Belastung als Dienstleister und Geschäftsführer der Tag kommen, an dem du Personal einstellen musst, um die langen Arbeitszeiten abzudecken. Deshalb solltest du gleich zu Beginn die möglichen Personalkosten im Businessplan festlegen und mit einkalkulieren, damit in der Kostenaufstellung auch dieser Posten berücksichtigt wird. Nur so kannst du erkennen, ob dein Imbiss auf lange Sicht rentabel sein kann.

Versicherungen für den Imbiss

Als Inhaber eines Imbisses bist du verantwortlich für dich, deine Mitarbeiter und deine Kunden. Ein ausreichender Versicherungsschutz sollte also in deiner Planung ein wichtiger Posten sein. Bei Unfällen deiner Mitarbeiter greift die Berufsgenossenschaft (Unfallversicherung). Außerdem solltest du eine Betriebshaftpflichversicherung abschließen, die deinen Imbiss gegen versehentliche Beschädigungen durch Dritte absichert. Weitere mögliche Versicherungen sind Rechtsschutzversicherungen und Ladeninhalts- oder Inventarversicherungen. Durch letztere werden Schäden durch Brand, Wasser, Einbruchdiebstahl oder Vandalismus abgedeckt und ersetzt.

Marketing für den Imbiss

Auch wenn ein Imbiss hauptsächlich von Laufkundschaft lebt, ist es trotzdem wichtig die Zielgruppe durch Werbung über dein Angebot zu informieren. Nutze die sozialen Medien, um potenzielle Kunden auf dich aufmerksam zu machen oder verteile Flyer in nahegelegenen Firmen. Wie du gezielt Werbung für deinen Gastronomie Betrieb machst, erfährst du in unseren Marketing-Tipps.