Viele Verbraucher nutzen beim Essen bestellen gerne die Services von Lieferando, Wolt oder Gorillas. Schnell, unkompliziert und am besten heiß kommt so das Abendessen oder der Snack fürs Büro per Kurier an die Haustür. Doch das schlechte Gewissen wird hier häufig gratis mitbestellt.

Die Vermittler Portale für Lieferessen stehen sowohl in der Kritik, hohe Provisionen von Gastronomen zu erheben, als auch teils schlechte Arbeitsbedingungen unter ihren angestellten Lieferanten zu ignorieren.

Gerade in der Corona Krise haben die Plattformen Lieferando, Wolt und Gorillas einen Boom erlebt, als die Gastronomie vorübergehend nur noch Liefer- und To Go Gerichte anbieten durfte. Während Lieferando nach der Übernahme von pizza.de, Lieferheld und Foodora deutlich den deutschen Markt dominiert, zeigen sich seit Kurzem auch wieder neue Konkurrenten wie Wolt und Gorillas, die in das Liefer Business einsteigen. Gemeinsam ist allen Anbietern die Kritik seitens Gastronomen und einiger Mitarbeiter. Die einen fühlen sich durch Provisionen über den Tisch gezogen, die anderen klagen über Überwachung und schlechte Arbeitsbedingungen.

Was ist Lieferando?   

Lieferando ist Vermittlerportal der Just Eat Takeaway Gruppe. Als Online Portal organisiert Lieferando die Bestellung und wahlweise die Auslieferung von Speisen gelisteter Partner Gastronomien. Dafür können eigene Fahrer genutzt, oder Rider von Lieferando angemietet werden.

Was ist Wolt?

Wolt ist eine Food-Delivery Plattform, die sich als Vermittler zwischen Restaurants und Verbrauchern sieht und zur Auslieferung eigene Kuriere einsetzt. Der Fokus bei Wolt liegt auf Restaurants in Ballungsräumen, die keinen eigenen Lieferservice anbieten.

Marge der Portale steigt, während Gewinne der Lieferdienste schrumpfen

Als Resultat der Lockdowns 2020/2021 im Zuge der Corona Pandemie, konnten die Liefer Giganten ihre Umsätze erheblich steigern. Alle Restaurants wollten plötzlich ins Liefergeschäft einsteigen, um dem Bankrott zu entgehen. Lieferando beispielsweise verdoppelte zwischen Januar und Juni 2020 seinen Umsatz von 80 Millionen Euro auf 161 Millionen Euro. Auch die Bestellungen nahmen in dieser Zeit um 34 Prozent zu. Für jede über ein Portal eingegangene und abgewickelte Online Bestellung zahlen Restaurants anteilig Provisionen. Bei Lieferando liegt der Satz bei 13% Provision für Selbstabholung oder eine eigenständige Auslieferung durch den Lieferdienst. Wird der Rider von Lieferando gestellt, werden sogar 30% Provision fällig. Abgaben, die sich für Lieferdienste kaum rechnen, auch wenn Lieferando und Wolt während der Lockdowns teilweise die Provisionen für Lieferdienste rabattierten.

Kritikpunkte an Lieferportalen auf einen Blick

Warum nutzen Gastronomen dennoch Lieferportale?

Für Gastronomen bieten die großen Portale wie Lieferando und Wolt, eine Chance schnell und einfach ins Online Geschäft einzusteigen. Über das Internet können so zusätzliche Kunden gewonnen werden. Das soll den Umsatz und so auch die Gewinne steigern. Positiv ist, dass das Risiko bei den Lieferportalen recht gering ist. Durch das Provisionsmodell fallen anteilig nur so viel Kosten an, wie Bestellungen über das Portal eingingen. Gerade bei gut laufenden Restaurants und Lieferdiensten kann die Provision dann allerdings extrem hoch ausfallen.

Welche Alternativen zu Wolt und Lieferando gibt es?

Viele Gastronomen, Restaurantbesitzer und Lieferdienst-Inhaber wählen statt Wolt und Lieferando den Weg über ein eigenes Online Shopsystem und liefern ihre Speisen selbst aus. So bleibt am Ende mehr Gewinn für sie übrig und sie behalten ihre Unabhängigkeit. Shopsysteme wir das von order smart bieten zum monatlichen Festpreis dieselben Features wie die großen Portale, verzichten allerdings dabei auf Provisionen. Im Web und App Shop sind Vorbestellungen genauso möglich, wie die Bestellung von Zusatzprodukten oder Rabatte. Der Kontakt zum Kunden bleibt durch einen eigenen Web Shop beim Lieferdienst und stärkt so langfristig die Kundenbindung.