Eine Übersicht über Bringdienste in Deutschland

2019 übernahm die niederländische Takeaway Gruppe, die hierzulande besser unter dem Namen Lieferando bekannt ist, die Lieferportale der Delivery Hero Gruppe. Dazu gehörten unter Anderem Lieferheld und Pizza.de. Aus dem einstigen Machtkampf der Lieferportale scheint ein monopolartiges System entstanden zu sein. Hintergrund der Zusammenlegung waren laut Aussage des Vorstandschefs von takeaway.com, Jitse Groen, vor Allem die Einsparung an Marketingkosten durch eine einheitliche Marke. Zudem sei das Unternehmen ein Verfechter der Ein-Marken-Strategie. Nach den Portalen der Delivery Hero Gruppe wurde auch Foodora von takeaway.com übernommen und läuft nun auch über Lieferando. Als nächstes steht für das Unternehmen die Fusion mit dem britischen Rivalen Just Eat an und wird damit wohl auch Marktführer in vielen weiteren Ländern. Deliveroo, der einzig weitere ernstzunehmende Lieferando-Konkurrent vermeldete im August 2019 auf seiner Webseite, dass der Dienst in Deutschland nicht mehr verfügbar sei und Deliveroo sich aus dem deutschen Markt zurückziehe. Gerüchten zufolge könnte mit Uber eats bald ein neuer Konkurrent für Lieferando auf den neuen Markt kommen. Lediglich Eat Clever und Bringbutler laufen in Deutschland aktuell noch als unabhängige Portale von Lieferando, sind aber was die vermittelten Bestellungen angeht, kaum als Konkurrenz zu bezeichnen.

Folgen der Fusion für Lieferdienste und Endkunden

Gerade in der Anfangszeit der Übernahmen gab es weitreichende Folgen für die Kunden der übernommenen Portale. Mangels ausreichender Informationspolitik waren viele Shops von heute auf morgen offline, was zu immensen Umsatzverlusten führte. Für kleinere Lieferdienste oder solche, die noch nicht sehr lange am Markt vertreten waren, bedrohte dies die Existenz. Auch weitere Befürchtungen, die Lieferdienstbetreiber hatten, als die Fusionen bekannt wurden, haben sich offensichtlich bestätigt: Seit der Übernahme sind die Provisionen für vermittelte Bestellungen deutlich gestiegen. Lag der Provisions-Prozentsatz in Zeiten von Foodora und Pizza.de noch bei 10-25% pro Bestellung, veranschlagt Lieferando inzwischen nach eigenen Angaben knapp über 30%. Sowohl Bestandskunden als auch potenzielle Neukunden von Lieferando sollten also genau prüfen, ob die hohen Provisionen für den eigenen Lieferdienst zu stemmen sind.

Die Alternative für Lieferdienste: Ein eigener Online Shop

Viele Betreiber stehen also vor der Wahl: Wollen sie die enorme Reichweite von Lieferando nutzen, um ein höheres Bestellvolumen zu erreichen, müssen sie sich deren Preispolitik beugen. Dabei fragen sich allerdings viele, ob es sich wirklich lohnt, eine nicht absehbare Steigerung der Bestellungen zu erzielen, während gleichzeitig deutlich geringere Gewinne erwirtschaftet werden. Für viele neue Lieferdienste am Markt kann die Listung bei Lieferando trotzdem, zumindest am Anfang, ein guter Weg sein, um Stammkunden zu generieren und den Bekanntheitsgrad des eigenen Lieferservices zu steigern. Sobald dies erfolgt ist, wagen viele den Schritt zum eigenen Online Shop und weg von Provisionen. order smart bietet mit seinem Shopsystem eine solche Alternative. Das order smart Shopsystem besteht aus einem Web Shop und einer optional zubuchbaren App. In Puncto Funktionalität steht der eigene Online Shop dem von Lieferando in nichts nach. Wie bei dem Lieferportal-Giganten wird es auch bei order smart in Kürze die Möglichkeit geben, dass direkt aus der Google Suche heraus bestellt werden kann. Order with Google wird den Markt im Lieferdienst Geschäft sicherlich noch einmal aufmischen.