Lieferando ist unbestritten die größte Online Plattform in Deutschland zur Bestell-Vermittlung zwischen Restaurants und Endkunden. Die Schließungen in den Corona Lockdowns zwangen viele Gastronomen neue Wege zu gehen. So bieten inzwischen auch vermehrt Restaurants ihre Speisen online an , zum Beispiel über Lieferando. Neue Kunden werden online über die Plattform erreicht und die Anzahl der Bestellungen steigt. Allerdings steigen durch das Plus an Bestellungen auch anteilig die Kosten für den Service von Lieferando. Gerade für erfolgreiche Restaurants mit vielen Bestellungen können diese Provisionen schnell erschreckend hoch werden. Für welche Restaurants und Lieferdienste sich Lieferando lohnen kann, soll in diesem Blogbeitrag diskutiert werden.
Bist du bereit für einen Lieferdienst?
Bevor sich überhaupt die Frage nach Lieferando “ja” oder “nein” stellt, sollten die Gegebenheiten des Restaurants geklärt werden. Dazu kann es hilfreich sein, sich folgende Fragen zu stellen:
- Werden Speisen und Getränke bereits zur Lieferung oder Abholung angeboten?
- Gibt es eigene Fahrer, die das Essen zu den Kunden bringen?
- Handelt es sich um ein kleines Lokal, das von to go und Lieferung abhängig ist oder um ein Restaurant mit vielen Sitzplätzen?
- Gibt es die nötigen Kapazitäten hinsichtlich Platz, Zeit und Personal für das Zusatzgeschäft als Lieferdienst?
- Passt ein Lieferdienst zum Konzept deines Restaurants? Sind die Speisen gut zu transportieren?
- Überwiegt der Nutzen eines Lieferdienstes die zusätzlichen Kosten?
Wird bereits ein Lieferdienst mit eigenen Fahrern angeboten, handelt es sich bei Lieferando lediglich um ein zusätzliches Online Business, das mehr Bestellungen verspricht. Kleine Lokale mit wenigen Sitzplätzen profitieren am meisten von Liefer- und To go Angeboten. Auch große Restaurants bieten oftmals ihre Speisen für das Außerhaus-Geschäft an, sollten sich jedoch die Frage stellen, ob die nötigen Prozesse, wie z.B. die Abholung der Speisen an der Theke, die Atmosphäre und die Gäste im Restaurant stören können. Auch die Frage nach Kapazitäten will gut überlegt sein. Können Lieferkunden zeitnah bedient werden, auch wenn das Restaurant voll besetzt ist? Das Liefergeschäft braucht in jedem Fall einen eigenen Prozess mit guter Planung. Verärgerte Kunden durch lange Wartezeiten möchte schließlich kein Gastronom.
Das kann der Marktführer Lieferando
Lieferando ist ein Vermittlerportal der niederländischen Takeaway Gruppe. Auf der Plattform präsentiert Lieferando die Restaurants und deren Speisen zur direkten Bestellung per Webseite oder App. Auch die Möglichkeit des Online Payment stellt Lieferando zur Verfügung. Gegen einen Aufpreis können Gastronomen zusätzlich Fahrer buchen. Mit Bonusprogrammen, Gutscheinen und Stempelkarten lockt Lieferando Kunden auf die Plattform, sodass viele Endkunden gerne den Service von Lieferando nutzen, um ihr Essen zu bestellen.
Vorteile:
- Mehr Gäste
- Mehr Umsatz
- Hohe Reichweite
Lieferando und die Nachteile für Gastronomen
Neben den Vorteilen der einfachen Online Präsenz und der dadurch steigenden Bekanntheit mit einem Plus an Bestellungen, gibt es allerdings auch einige negative Aspekte, die vor einer Listung bei Lieferando oder einer vergleichbaren Plattform zu beachten sind. Viele Gastronomen scheuen die Abhängigkeit, die eine Listung auf einem Vermittlerportal mit sich bringt. Schließlich wird der Online Shop von der Plattform geführt und auch der Kundenkontakt erfolgt darüber. Gerade weil Lieferando aktuell kaum Konkurrenz in Deutschland hat, sehen viele die Möglichkeit weiter steigender Provisionen als großes finanzielles Risiko. Aktuell werden zwischen 13 und 30 Prozent Provision bei Bestellungen über Vermittlerportale fällig. Bei Lieferdiensten mit hohem Umsatz kommen hier monatlich schnell hohe Beträge zustande, die zum Beispiel auch in einen eigenen Online Shop investiert werden könnten. Einige Lokale erreichen durch die Vermittler Plattform zwar höhere Umsätze, doch verursachen die Provisionen auch extrem hohe Kosten. Ob sich das am Ende rechnet, sollte vor einer Listung sorgfältig geprüft werden.
Nachteile:
- Provisionen steigen mit den Umsatz
- Direkter Kundenkontakt fällt weg
- Kundenverlust bei Kündigung des Portals
Welche Alternativen zu Lieferando gibt es für Restaurants?
Da die Nachfrage nach Lieferungen nicht abreißt, lohnt es sich für Restaurants generell eine Internetpräsenz zu pflegen. Viele Gastronomen, die sich aus Kostengründen gegen Lieferando entscheiden, möchten dennoch einen Online Shop mit Lieferdienst anbieten. Hier kann es sich lohnen in ein eigenes Shopsystem wie das von order smart zu investieren. Ähnlich wie bei Lieferando erhalten Kunden auch hier eine übersichtliche Bestellmöglichkeit mit Online Payment Funktion. Der große Unterschied: Der order smart Web Shop wird speziell für deinen Lieferdienst mit einer eigenen de. Domain erstellt und gehört nur dir. Auch der Kundenkontakt kann hier weiter persönlich und ohne Vermittler gepflegt werden.
Fazit: Lieferando kann sich lohnen, es gibt aber auch Alternativen
Lohnt es sich für Restaurantbetreiber zusätzliche einen Lieferdienst anzubieten? Wie so vieles kann man diese Frage nicht so einfach beantworten. Auslastung und Ausrichtung, wie auch die Lage des Restaurants spielen hier eine entscheidende Rolle. Vor einer Entscheidung sollten in jedem Fall alle Faktoren berücksichtigt werden. Klar ist allerdings, dass der Erfolg der Lieferdienste ungebrochen ist und ein Standbein als Lieferdienst für viele Restaurants durchaus profitabel ist. Wenn der Lieferdienst ein zusätzliches Geschäft bedeutet, d.h. der Zeitpunkt der Bestellung sich von den Stoßzeiten im Restaurantbetrieb unterscheidet, ist der Lieferdienst besonders profitabel. Wer durch die hohen Provisionen von Portalen abgeschreckt wird, kann sich auch nach Alternativen zum Fixpreis umsehen. Das order smart Shopsystem zum Beispiel bietet Restaurantbesitzern einen ähnlichen Online Channel, der ganz ohne Provisionen auskommt.