Seit einigen Jahren befindet sich die Gastronomie im digitalen Wandel. Immer mehr Kunden möchten bargeldlos bezahlen und die Nachfrage steigt stetig weiter. Wurde in Deutschland in der Vergangenheit mehr nach dem Motto “Nur Bares ist Wahres” gezahlt, hat die Corona Pandemie die Deutschen notgedrungen auf den Geschmack gebracht, Rechnungen bevorzugt bargeldlos zu begleichen. Egal ob im Café, beim Bäcker oder im Restaurant: Der Trend zu mobiler Zahlung ist nicht mehr aufzuhalten. Deshalb solltest du als Gastronom dich spätestens jetzt intensiv damit befassen, deinen Kunden mehrere Zahlungsmöglichkeiten anzubieten. Die Gründe dafür erfährst du in diesem Artikel.
Muss ich als Gastronom Kartenzahlung oder Mobile Payment anbieten?
Du musst nicht, aber du solltest. Rein rechtlich gesehen gibt es keine Verpflichtung deinen Kunden diesen Service anzubieten. Allerdings gehen viele Verbraucher inzwischen davon aus, dass sie überall bargeldlos zahlen können. Im Umkehrschluss heißt das, dass deine Kunden entweder noch einmal zum Geldautomaten müssen, wenn sie nicht ausreichend Bargeld dabeihaben oder weniger verzehren (je nachdem, was der Geldbeutel hergibt), oder aber, im schlimmsten Fall, zur Konkurrenz gehen, die dir einen wichtigen Schritt voraus ist. So oder so ist das keinesfalls der Beginn einer wünschenswerten Gästeerfahrung.
Verschiedene Zahlungsmöglichkeiten als Zeichen der Gastfreundschaft
Richtig gelesen. Auch das Angebot, dass Kunden ihr bevorzugtes Zahlungsmittel verwenden können, gehört zu gutem Service dazu. Für viele Kunden ist es inzwischen selbstverständlich, dass sie kein Bargeld mehr benötigen und dieser Service trägt maßgeblich zur Zufriedenheit deiner Kunden bei. Du solltest also deinen Kunden verschiedene Zahlungsarten anbieten, um ihnen selbst die Entscheidung zu überlassen, wie sie gerne zahlen möchten.
Immer mehr Menschen wollen bargeldlos zahlen
Studien zeigen, dass immer mehr Menschen in Deutschland bevorzugt bargeldlose Zahlung nutzen und das Angebot bargeldloser Zahlung inzwischen auch voraussetzen. Gerade Menschen zwischen 30 und 50 Jahren ziehen diese Zahlarten dem Bargeld vor. Selbst Kleinstbeträge werden heute häufig mit Karte oder kontaktlos mit dem Smartphone oder der Smartwatch bezahlt. Wenn du also keine Gäste verlieren möchtest, musst du früher oder später mitziehen und bargeldlosen Zahlungsverkehr anbieten.
Übersicht der bargeldlosen Zahlungsarten
- Mobile Payment (via Smartphone oder Smartwatch)
- Apple Pay
- Google Pay
- VISA
- Mastercard
- Girocard (EC-Karte)
- Debitcard
Tipp:
Hast du häufig Gäste aus dem Ausland? Dann solltest du neben der Girocard auch internationale Debit- und Kreditkartenzahlung anbieten.
Grundsätzlich können Gäste in der Gastronomie auf zwei Arten kontaktlos innerhalb einer Sekunde bezahlen. Zum einen mit einer NFC-fähigen Debit- oder Kreditkarte oder ihrem Smartphone bzw. ihrer Smartwatch. Karten, die über diese Funktion verfügen, erkennt man an dem Funkwellen-Symbol. Kleinstbeträge bis 25 Euro sind in der Regel ohne PIN-Eingabe möglich. Diese Einfachheit macht kontaktloses Bezahlen äußerst attraktiv.
Das Thema Trinkgeld
Viele Gastronomen befürchten, dass durch bargeldlose Zahlung das Trinkgeld reduziert oder ganz vergessen werden könnte. Die Statistik zeigt allerdings, dass dem nicht so ist. 80,8 % befragter Gastronomen gaben an, dass sich die Trinkgeldbeträge durch die Einführung bargeldloser Zahlungssysteme nicht verändert haben oder sogar gestiegen sind.
Vorteile bargeldloser Bezahlung
Sicherheit bei bargeldloser Zahlung
Bargeldlose Zahlung ist für dich als Gastronom grundsätzlich sehr sicher, denn die Kartensysteme garantieren eine Zahlung, indem automatisch die Karte auf Sperrungen oder Überziehung geprüft wird. Die bargeldlose Zahlungsabwicklung mit der NFC-Technologie ist durch die geringe Reichweite genauso sicher wie andere Transaktionen und übererfüllt sogar die Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung. Zahlungen über 25 Euro müssen zusätzlich via PIN, Touch-ID oder Face-ID bestätigt werden.
Kosten und Anforderungen an das Kassensystem
Moderne Kassensysteme verfügen in der Regel über eine Schnittstelle, damit ein Kartenleser oder NFC für mobile Zahlung problemlos angebunden werden kann. Ist dein POS cloudbasiert benötigst du in den meisten Fällen für die Aktivierung kontaktloser Zahlung nicht einmal weitere Hardware. Wende dich für genaue Infos am besten direkt an den Support deines Kassenanbieters. Zusätzliche Hardware wie ein EC-Lesegerät kostet in der Regel unter 100€. Für die Kartenzahlung fallen in der Regel 0,003 bis 1 Prozent Gebühr pro Transaktion an, die von dir als Verkäufer getragen wird.
Fazit: Kontaktlos bezahlen in der Gastronomie
Während das bargeldlose Bezahlen in vielen Branchen zum absoluten Standard geworden ist, hinkt die Gastronomie diesem Trend noch hinterher. Gerade die jüngere Generation bevorzugt meist bargeldlose Transaktionen. Mit mehreren Zahlungsmöglichkeiten kannst du den Umsatz deiner Gastronomie steigern und die Gästezufriedenheit positiv beeinflussen. Kontaktlose Zahlungen wie Mobile Payment haben hohe Sicherheitsstandards und werden von vielen Kassensystemen unterstützt.
Wichtiger Hinweis: In Deutschland wird noch immer gerne bar bezahlt, vor allem von der älteren Generation. Außerdem sind die Deutschen besonders sensibel, wenn es um Datenschutz und Sicherheit geht. Die Umstellung auf bargeldloses Bezahlen mag manche Gäste irritieren oder sogar abschrecken. Außerdem kann es von Zeit zu Zeit zu Systemausfällen kommen. Daher ist es ratsam, vorerst zwei Varianten anzubieten.